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  • Writer's pictureArno Katz

Unsere Zeit nutzen

Nachdem ich mich jahrelang dagegen gesträubt habe, habe ich mir vor Kurzem ein Smartphone zugelegt. Nun empfange ich meine Emails auf dem Handy und brauche für mein Online-Banking und das Abrufen wichtiger Informationen den Computer nicht mehr ein- und auszuschalten. Vermutlicher Zeitgewinn pro Tag: 20 Minuten. Als ich das Smartphone hatte, habe ich mir eine kostenlose App, ein Videospiel, heruntergeladen und ca. 30 Minuten am Tag gespielt. Danach fühlte ich mich jedes Mal irgendwie leer.


Es ist ganz klar: Die neuen Technologien bergen nicht nur Gefahren, sondern bringen auch einen enormen Nutzen. Und ein Nutzen ist sicherlich der Zeitgewinn. Dinge, für die man früher recht lange brauchte, wie etwa einen Flug in einem Reisebüro buchen, erledigt man heute in Minuten. Doch wie nutzen wir die zusätzliche Zeit? Schlagen wir sie irgendwie tot? Oder machen wir etwas Sinnvolles? Und wie kann ich beides voneinander unterscheiden?


Meine Antwort lautet wie folgt: Alles, was ich tue, absolut alles, soll in irgendeiner Form das Leben vorantreiben, meins und/oder das anderer Menschen. Wenn ich mich nach oder bei einer Tätigkeit innerlich frisch und voller Energie fühle, weiß ich, dass diese Tätigkeit den oben genannten Zweck erfüllt. Wenn ich mich jedoch dabei oder danach ausgebrannt und hohl fühle, weiß ich, dass ich meine Zeit sinnlos vertan habe. Das bedeutet nicht, dass ich den ganzen Tag arbeite. Auch faulenzen und Video spielen können das Leben vorantreiben. Irgendwann muss man ja auch einmal abschalten und braucht Erholung.


Mit anderen Worten: Es kommt nicht auf die Tätigkeit selbst an, sondern auf mein inneres Gespür, ob diese Tätigkeit gerade stimmig für mich ist oder nicht. Ein und dieselbe Handlung kann sich morgens falsch anfühlen und nachmitttags richtig.


Übrigens, das Videospiel habe ich inzwischen wieder deinstalliert. Hat sich immer schlecht angefühlt...

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