Auf die Frage nach Gott antwortet Eugene Gendlin, der Begründer von Focusing, dass es etwas gibt, das größer ist als wir selbst - "Das größere System" ("The Larger System").
Dieses Größere ist laut Gendlin immer schon da. Wir sind in ihm und es ist in uns. Wäre es nicht da, könnten wir nicht atmen, nicht gehen, nicht leben, erklärt Gendlin. Doch wenn wir versuchen, in Worte zu fassen, was dieses System ist, wenn wir versuchen, es zu definieren, so Gendlin, kommt dabei nur "Bullshit" heraus. Wenn wir uns einen "Gott" vorstellen und Konzepte aufstellen, um wen oder was es sich dabei handelt, verlieren wir den Kontakt dazu. Und darum geht es eigentlich. Es geht darum, uns damit zu verbinden, es in uns und um uns herum zu spüren.
Genau das ermöglicht Focusing. Focusing ist nicht nur (aber auch) ein Instrument der Selbsthilfe und eine Methode in der Psychotherapie. Es eröffnet uns ebenfalls eine ganz konkret spürbare spirituelle Dimension. Es ermöglicht uns zu spüren, dass wir mit allem um uns herum verbunden sind. Ich persönlich kann und möchte nicht ohne diese spirituelle Dimension leben.
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