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  • Writer's pictureArno Katz

Innere Horrorfilme

Wir alle kennen sie, die inneren Horrorfilme, die plötzlich, ohne jede Vorwarnung und anscheinend ohne jeden Grund vor unser inneres Auge projeziert werden. Oft fühlen wir uns ihnen hilflos ausgeliefert, so als wären wir am Kinosessel angekettet, ohnmächtig dazu verdammt, den Film bis zum bitteren Ende anzuschauen. Doch stimmt es überhaupt, dass diese inneren Filme plötzlich und ohne Grund ablaufen?


Ich möchte Ihnen eine neue Sichtweise, eine neue Perspektive vorschlagen auf das, was im Inneren geschieht, wenn ein Horrorfilm abläuft. Sagen Sie einmal folgenden Satz:


"Etwas in mir zeigt mir [Beschreibung dessen, was zu sehen ist]."


Zum Beispiel:


"Etwas in mir zeigt mir, wie ich morgen bei der Präsentation vergesse, was ich sagen will, und dann von allen ausgelacht werde."


Spüren Sie einen Unterschied? Die obige Formulierung macht bewusst, dass der Film nicht aus heiterem Himmel kommt, sondern dass ETWAS in mir ihn mir vorführt. Es ist dieses ETWAS, das den Film auf meine innere Leinwand projeziert. Und das aus einem guten Grund, denn dieses ETWAS hat mir etwas Wichtiges mitzuteilen. Es möchte mir mitteilen, was es NICHT für mir will, wovor es Angst hat, was NICHT passieren soll. Wenn ich das sehe und es wissen lasse, dass die Botschaft agekommen ist, dass ich die Botschaft des Horrorfilms wirklich verstehe, verliert er seine Macht. Zum Beispiel:


"Ich sehe, dass du davor Angst hast, dass ich morgen vergesse, was ich sagen will, und dann von allen ausgelacht werde."


Wenn ich mich hingegen von dem ETWAS, das mir den Film vorführt, abwende und es ignoriere, wird es immer dramatischere Bilder wählen, solange, bis ich endlich verstehe, was es mir zeigen will.


Mit anderen Worten: Innere Horrorfilme stammen von einem Teil in uns, der uns vor etwas warnen will, vermutlich vor etwas, das in der Vergangenheit schon einmal passiert ist und das nicht noch einmal geschehen soll. Schauen wir uns mit diesem Verständnis unsere inneren Horrorfilme an, mit Neugier und Interesse dafür, was sie uns zu zeigen haben, sind wir nicht länger ohnmächtig und erfahren etwas sehr Bedeutsames für unser Leben.

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