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  • Writer's pictureArno Katz

Focusing allein = Focusing ?

Vor Kurzem erklärte Eugene Gendlin, der Begründer von Focusing, Focusing sei eine Interaktion zwischen zwei Menschen, in der der eine seine Aufmerksamkeit auf den Felt Sense des anderen richtet. Focusing allein sei kein echtes Focusing. Nie zuvor hat er das so radikal formuliert. Bisher war in der Focusing-Gemeinschaft lediglich die Rede davon, dass begleitetes Focusing viel einfacher sei als Focusing allein.


Meine eigene Erfahrung bestätigt, dass Focusing in Gegenwart einer anderen Person  tatsächlich viel tiefer geht und viel mehr Veränderung bringt, als wenn ich die inneren Schritte allein durchführe. Die innere Beziehung, die Beziehung des Fokussierenden zu seinem Erleben, ist eng verwoben mit der äußeren Beziehung, der Beziehung des Fokussierenden zum Begleiter. Erst durch die äußere Bezeihung wird die innere möglich. Der Grund dafür ist, dass wir Menschen von Natur aus soziale Wesen sind und andere Menschen für unser Überleben und unser Wachstum brauchen.


Manchmal, ganz selten, vollzieht sich laut Gendlin jedoch auch allein echter innerer Wandel, ohne dass man erklären kann, warum. Ich selbst habe das oft (aber unregelmäßig) erlebt, meistens dann, wenn ich es am wenigsten erwartet habe. Vielleicht kann man es so zusammenfassen: Focusing mit einer anderen Person bringt fast immer Veränderung und Focusing allein nur ab und zu.


Ich habe aber ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass es zumindest immer gut tut, die Focusing-Schritte auch allein zu vollziehen, selbst wenn der Wandel nicht derselbe ist wie beim begleiteten Focusing. Fast immer bringt das ein ganz klein wenig frische Luft.


Mit anderen Worten: Es ist egal, ob man Focusing allein "Focusing" nennt oder anders. Focusing hat einen großen Wert und "Focusing allein" auch.

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