top of page
Writer's pictureArno Katz

Ein bisschen Angst und Sorge bleibt immer

Viele widrige Lebenssituationen lösen Angst und Sorge in uns aus: Krankheit, finanzielle oder soziale Probleme, eine akute Bedrohungslage etc.




Wenn wir uns mit Focusing dem körperlichen Erleben zuwenden, das der Angst und Sorge zugrunde liegt, fühlt sich das meistens sofort deutlich besser an. Und wenn wir dieses Erleben dann durch den Focusing-Prozess führen, verschwindet die Angst oder Sorge manchmal ganz, besonders, wenn wir passende Handlungsschritte finden, um die widrige Lebenssituation zu bewältigen.




Dasselbe gilt für vergangene ungünstige oder sogar traumatische Lebenssituationen, die wir immer noch in unserem Körper mit uns herumtragen, die noch nicht aufgearbeitet sind und immer noch in uns wirken.




Doch auch wenn man sowohl vergangene als auch gegenwärtige Situationen voll und ganz gelöst hat, bleibt oft noch ein spürbarer Rest an Angst und Sorge. Wie kommt das?




In grauer Vorzeit haben nur diejenigen Individuen überlebt, die wachsam, ängstlich und ständig in Sorge waren, dass irgendwo Gefahren lauern. Diese Individuen haben nahende Gefahren rechtzeitig erkannt und konnten somit überleben und ihre Gene weitergeben.




Diejenigen, die entspannt im Dschungel in der Hängematte lagen, haben möglicherweise den sich anschleichenden Tiger nicht bemerkt und konnten ihre Gene nicht weitergeben.




Das Ergebnis ist, dass wir ein genetisches Erbe in uns tragen, das uns ständig wachsam, ängstlich und besorgt sein lässt. Es ist so wie ein leises Rauschen, das immer da ist, aber manchmal in den Hintergrund tritt und manchmal in den Vordergrund.




Natürlich gibt es individuelle Unterschiede. Bei einigen Menschen ist das Rauschen stärker ausgeprägt als bei anderen. Bei den meisten ist es aber irgendwie immer da. Was können wir tun?




Die Antwort lautet: anerkennen, dass es so ist, z.B. so:




"Ich spüre etwas in mir, das sich Sorgen macht, dass ich in einen Verkehrsunfall verwickelt werde."




Wenn wir das, was wirklich in uns lebt, wahrnehmen und akzeptieren, anstatt es zu bekämpfen, wird Energie frei, sich wieder anderen Dingen, die auch wichtig sind, zuzuwenden.  


Comments


bottom of page