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  • Writer's pictureArno Katz

Die Macht des "Hallo"

Eine der größten Quellen menschlichen Leids ist die Identifikation mit unserem inneren Erleben. Wenn ich sage "Ich bin hoffnungslos" und wenn ich mich selbst als verschmolzen mit dem in mir erlebe, was sich hoffnungslos fühlt, hat mein Erleben kein Gegenüber, das bei ihm sein und ihm Gesellschaft leisten kann. Dann bin ich der Hoffnungslosigkeit vollkommen ausgeliefert.



Um uns aus der Identifikation zu lösen, müssen wir dem, was in uns vorgeht, gegenübertreten. Wir müssen uns bewusst machen: Das, was sich so hoffnungslos fühlt, ist da. Und ICH bin auch da. Die einfachste Möglichkeit dazu besteht darin, unser Erleben zu begrüßen und ihm "Hallo" zu sagen. Wir können uns dem in uns zuwenden, was sich hoffnungslos fühlt, und ihm sagen: "Hallo, ich sehe, du bist da!"


Dadurch erkenne ich seine Existenz an. Gleichzeitig wird mir bewusst, dass ICH auch existiere - und zwar unabhängig von dem, was hoffnungslos ist. ICH bin derjenige, der IHM "Hallo" sagt. ES ist da und ICH bin auch da. Und ICH bin viel größer und viel mehr als ES. So entsteht ein innerer Raum, in dem ES sich wandeln kann, sobald es dazu bereit ist.


"Hallo" ist immer möglich:


"Hallo, Angst!"

"Hallo, Schmerz!"

"Hallo, komischer Gedanke!"

"Hallo, inneres Bild/innerer Film!"

"Hallo, undefinierbares Gefühl in der Magengrube!"


"Hallo, ..."



Aus dieser Perspektive ist "Hallo" eines der hilfreichsten Wörter überhaupt - und eines der mächtigsten.


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