Es ist längst kein Tabu mehr, darauf hinzuweisen, dass für die allermeisten Menschen Weihnachten alles andere als besinnlich ist.
Weihnachten ist eine Konsumorgie geworden, der "Black Friday" und "Cybermonday" vorausgehen. Der Weihnachtsmann und das Christkind kommen schon lange nicht mehr, sondern stattdessen Amazon und DHL.
Und dann sind da noch die klaustrophobischen Familientreffen, bei denen durch das Zusammensein mit unserer Ursprungsfamilie alte Wunden aufreißen, die wir für längst überwunden gehalten hatten. Wie können wir bei all dem Trubel auch nur den allerkleinsten Hauch Besinnlichkeit finden?
Die Antwort lautet: Indem wir in unseren Körper hineinspüren. Wenn wir beim Fokussieren ganz konkret in unser Inneres gehen - in den Bereich von Hals, Brustraum, Magen und Bauch - können wir dort die Resonanzen spüren, die die Weihnachtszeit in uns auslöst. Diesen wenden wir uns dann auf die für Focusing typische Art und Weise zu und treten mit ihnen in Beziehung.
Wenn wir dabei ganz genau hinspüren, können wir wahrnehmen, dass zwischen diesen Resonanzen ein Raum existiert, an dem Ruhe herrscht. Möglicherweise spüre ich den Ärger über meinen Schwager im Solarplexus und den Stress, dass das neue Smart-TV nicht so funktioniert, wie ich mir das wünsche, im Magen. Doch dazwischen, dort irgendwo im Bauch, da fühlt es sich eigentlich ganz offen und weich an.
Wenn wir uns als den Raum wahrnehmen, in dem Platz ist für all diese Empfindungen, und wenn wir ganz bewusst mit unserer Aufmerksamkeit an die Orte in uns gehen, an denen es sich gut anfühlt, ohne dabei die schwierigen Bereiche beiseite zu stoßen, können wir etwas von der Besinnlichkeit finden, nach der wir uns alle sehnen.
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